Rothe Erde im 21. Jahrhundert – neue Formen urbaner Produktion

Wie wichtig sind Produktionsbetriebe in und für die Stadt?

Treffpunkt St. Barbara zum Kick-Off des „Urban Factory Lab“: Mitten im urbanen Raum, mitten im Aachener Stadtteil Rothe Erde. Rothe Erde ist für viele Aachener eher ein Stadtteil, den sie von der Durchfahrt, aber nicht vom längeren Verweilen kennen. In dem einst historisch gewachsenen Arbeiterviertel mit Hütten- und Stahlwerken ist trotz der rund 60 ansässigen Kleinbetriebe gefühlt wenig passiert, nachdem Großarbeitgeber Philips 2004 seine Lichtröhren- und Lampenproduktion nach Osteuropa verlagerte. Doch nun fallen ein Spielplatz, Nahversorger, Bushaltestelle, ein Kreditinstitut und breite Bürgersteige rund um die Barbara-Kirche ins Blickfeld. Mit einem Handlungsplan wird versucht, den Stadtteil attraktiver für die Bewohner zu gestalten und Unternehmen anzusiedeln.

Die Produktionsstätte des neuen e.Go ist das erste Großinvest seit Jahren. Ein schickes Gebäude mit Glasfront auf der Vorderseite, und abgeschirmt zu den Anwohnern auf der Rückseite. Aber: „Die Produktion wird sauber“, so Gesa Horn, Leiterin des Forschungsprojekts „Made in Aachen“ (MIA). „Moderne Produktionsanlagen haben Solaranlagen statt Schornsteine auf dem Dach.“ Ab 1. April wird dort das Stadtauto produziert – dort, wo einst ein Recyclinghof war. Das soll erst der Anfang sein. Durch neuartige Formen der „Produktion in der Stadt“ erhofft man sich in Zukunft die weitere Durchmischung von Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereichen.

Dies und mehr können Aachener Bürger ab jetzt an jedem letzten Freitagnachmittag im Monat (bis einschließlich Juni) im Urban Factory Lab erfahren, einem geführten Rundgang durch den Aachener Stadtteil Rothe Erde. Alle Infos zu den Terminen unter www.mia-projekt.de/urban-factory-lab

Das BMBF-Projekt MIA ist eine Kooperation des Fachbereichs "Wirtschaft, Wissenschaft und Europa" der Stadt Aachen, dem Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau, dem Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung, dem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und dem Werkzeugmaschinenlabor WZL (alle RWTH Aachen University).

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